Alle Desktopumgebungen enthalten ein Werkzeug, mit dem man Bildschirmfotos oder "screenshots" machen kann. Dieses Standardwerkzeug reagiert auf die Tasten Druck und Alt+Druck.

Darüber hinaus gibt es Screenshooter von Dritten, die an keinen Desktop Hersteller gebunden sind.

Die Größen der Bildschirmfotos in diesem Dokument entsprechen dem, wie sich die jeweilige GUI präsentiert.

GNOME Screenshot

Screenshooter der GNOME Desktop Umgebung

Bild: GNOME Screenshot About.
GNOME Screenshot: About.

Das Standardwerkzeug für Bildschirmfotos unter GNOME heißt gnome-screenshot und ist ein denkbar einfaches Werkzeug. Es kommt auch bei anderen Desktopumgebungen zum Einsatz, die nichts Eigenes in der Richtung haben. Für ab zu mal auf Druck drücken reicht es absolut.

Wer viele Screenshots macht, evtl. ganze Serien, wird allerdings damit nicht glücklich. So einfach es in einfachen Fällen ist, so beschwerlich ist der Umgang damit, wenn man immer wieder per Hand einen Dateinamen vergeben oder das Verzeichnis angeben muss.

GNOME-Screenshot vor der Aufnahme

Start von GNOME-Screenshot im interaktiven Modus.

gnome-screenshot --interactive

Startet man den Bildschirmfotografen ohne Parameter, dann macht er eine Aufnahme, speichert sie im dafür vorgesehenen Verzeichnis (meistens "Pictures" oder "Bilder") und verabschiedet sich wieder.

Das folgende Bild zeigt die Konfigurationsmöglichkeiten vor einer Aufnahme, wenn das Tool im interaktiven Modus gestartet wurde.

Man kommt dort auch hin, wenn man nach einer Aufnahme Cancel drückt.

GNOME Screenshot nach Start im interaktiven Modus.

Bild: GNOME Screenshot nach dem Start.
GNOME Screenshot vor der Aufnahme.

GNOME-Screenshot kann den ganzen Bildschirm, einen rechteckigen Ausschnitt oder das aktive Fenster aufnehmen.

Eine Verzögerung kann angegeben werden und man kann den Mauszeiger aus und einblenden.

GNOME-Screenshot nach der Aufnahme

Nach der Aufnahmen, wenn man screenshot im interaktiven Modus gestartet und Take Screenshot gedrückt hat oder wenn man das Tool schon beim Start eine Aufnahme hat machen lassen, sieht man Folgendes:

GNOME-Screenshot mit Bildschirmfoto

Bild: GNOME Screenshot nach der Aufnahme.
GNOME Screenshot nach der Aufnahme.

Gespeichert werden kann das Bild in verschiedenen Formaten. Es wir beim Speichern aber keine explizite Auswahl angeboten, sondern man muss das Format über die Erweiterung des Dateinamens mit der Hand bestimmen. Vertut man sich dabei, wählt also eine Erweiterung, die nicht unterstützt wird, gibt es eine merkwürdige Fehlermeldung und es wird eine leere Datei gespeichert. Witzige Benutzerführung, aber sparsam.

KDE Spectacle

Screenshooter der KDE Umgebung

Bild: KDE Spectacle About.
KDE Spectacle: About.

Spectacle ist das Standardwerkzeug für Screenshots von KDE und liegt auf einer gedachten Funktionsskala dem GNOME Tool genau gegenüber. Von allen Screenshootern, die zu einer Desktop Umgebung gehören, hat Spectacle den größten Funktionsumfang

Vor der Aufnahme.

Terminal ⇒ $ spectacle

Bild: KDE Spectacle nach dem Start.
KDE Spectacle nach dem Start.

KDE Spectacle macht beim Start immer erst einmal eine Aufnahme. Was man hat, das hat man.

Danach kann man für die nächste Aufnahme definieren, was man fotografieren möchte, wann man fotografieren möchte und ob man Mauszeiger sehen möchte oder nicht.

Am unteren Ende der Check-boxen auf der rechten Seite kann man bestimmen, ob das Programm nach der Arbeit an einer Aufnahme geöffnet bleiben soll oder nicht. Das kann echt hilfreich sein, wenn man mehrere Aufnahmen nacheinander ab arbeiten will.

Die beiden Punkte dazwischen, hängen von der Auswahl des "Was" ab. Wählt man dort , kann man zusätzlich bestimmen, ob die Fensterleiste mit fotografiert wird und bei kann man nochmal zusätzlich bestimmen, ob man bei einem evtl. vorhandenen PopUp das Vaterfenster mit Pop-Up oder nur das Pop-Up haben will.

Nach der Aufnahme eines aktiven Fensters sieht die Spectacle Konsole ungefähr so aus:

Spectacle ⇒ (Active Window)

Bild: KDE Spectacle nach der Aufnahme des aktiven Fensters.
KDE Spectacle nach der Aufnahme des aktiven Fensters.

Das nächste Bild ist eine Aufnahme eines Window under Cursor mit einer geöffneten Dialogbox im Vordergrund.

Spectacle ⇒ Take a New Screenshot (Window under Cursor)

Bild: KDE Spectacle nach der Aufnahme des Fensters unterm Cursor.
KDE Spectacle nach der Aufnahme des Fensters unterm Cursor.

Das aktive Fenster ist in diesem Fall die die Dialogbox und ein Screenshot des Active Window hätte nur den Dialog erwischt.

Nach der Aufnahme.

Nach der Aufnahme bieten sich verschieden Möglichkeiten der Weiterverarbeitung

Zwischenablage

Man kann das Bild mit Copy Image to Clipboard in die Zwischenablage kopieren, um es dann "irgendwo" zu verwenden oder zu bearbeiten.

Annotation

Man kann das gemachte Bild in Spectacle annotieren, d.h. man kann es mit kleinen Änderungen versehen, die mit einfachen Mitteln zu bewerkstelligen sind.

Spectacle ⇒

Bild: KDE Spectacle mit gesonderter Maske für Annotationen.
KDE Spectacle Mini-Editor zur Nachbearbeitung.

Export

Man kann das gemachte Bild in eine andere Anwendung exportieren, um es dort zu betrachten oder weiter zu bearbeiten.

Spectacle ⇒

Bild: KDE Spectacle Exportmöglichkeiten.
KDE Spectacle Exportmöglichkeiten.

Speichern

Man kann das gemachte Bild speichern.

Wenn es eine neue Aufnahme ist und wenn man einfach die typische Tastenkombination Strg+s verwendet, wird eine PNG Datei mit einem eindeutigen Namen erzeugt und ohne weitere Rückfragen in das Standardverzeichnis geschrieben.

Will man das Bild in einem anderen Format oder an einen anderen Ort speichern, nimmt man Strg+Umschalt+s.

Ganz unten rechts gibt es einen Kopf, der mal Save oder Save As ... heißt, je nachdem, ob das Bild schon gespeichert wurde oder nicht. Den kann man dafür auch benutzen - wenn er gerade "Save As.." heißt. Ansonsten gibt es den kleinen Pfeil daneben. Der kann Beides.

Damit gelangt man in den "Speichern unter ..." Dialog.

Spectacle ⇒

Bild: KDE Spectacle Speicherformate.
KDE Spectacle Speicherort und -formate.

Der Dialog bietet nicht nur die Auswahl des Verzeichnisses sondern auch die Möglichkeit, ein bestimmtes Bild-Format auszuwählen. (Format steht hier nicht für die Ausdehnung, sondern für das das Innenleben.)

Hat man sich durchgekämpft, wird man mit einer Meldung in beruhigendem Grün belohnt.

Spectacle

Bild: KDE Spectacle mit Meldung Bild gespeichert.
KDE Spectacle Bild gespeichert.

Xfce Screenshooter

Screenshooter der Xfce Umgebung

Der Screenshooter von Xfce hat einfach keinen About Dialog. Sowas.

Aktuelle Version von Xfce Sreenshooter anzeigen

xfce4-screenshooter --version
xfce4-screenshooter 1.9.9

Das Screenshot Werkzeug von Xfce heißt Screenshooter obwohl es im Menü genauso wie das GNOME Werkzeug unter dem Namen Screenshot auftaucht und nur - bei genauem Hinsehen - durch das Emblem davon zu unterscheiden ist.

Screenshot aufnehmen

Nach dem Start kann man die Art des Bildschirmfotos bestimmen.

Terminal ⇒ xfce4-screenshooter

Bild: Xfce Screenshooter nach dem Start.
Xfce Screenshooter: Warten auf Aufträge.

Die Optionen sind überschaubar und folgen dem Muster Was, Wann, Wie.

Der Knopf bestätigt die Konfiguration und löst die Aufnahme aus.

Nach der Aufnahme

Nach der Aufnahme erscheint ein Dialog mit Auswahlmöglichkeiten zum weiteren Vorgehen.

Screenshooter Active Window

Bild: Xfce Screenshooter nach der Aufnahme.
Xfce Screenshooter: Nach der Aufnahme.

Nach der Aufnahme kann man die Aufnahme

Anders als bei Spectacle wird das Programm nach einer dieser Aktionen geschlossen. Deshalb das oder in der Liste.

Für das Kopieren in die Zwischenablage wird einfach der Punkt Copy to Clipboard angekreuzt und mit bestätigt.

Für eine Weiterbearbeitung bietet das Dropdown neben Open with: eine Liste von Anwendungen an.

Screenshooter Open with:

Bild: Xfce Screenshooter mit Auswahlliste von Anwendungen zur weiteren Bearbeitung.
Xfce Screenshooter: Aufnahme in anderer Anwendung öffnen.

Nach der Auswahl einer Anwendung wird diese mit gestartet. Dabei wird das Bild als Datei übergeben.

Zum Speichern der Datei wird Save angekreuzt und mit Ok bestätigt. Danach geht ein Dateimanager Dialog auf.

Screenshooter Save

Bild: Xfce Screenshooter nach der Aufnahme.
Xfce Screenshooter: Nach der Aufnahme.

Unten links sieht man die Formate, in denen die Datei gespeichert werden kann.

Hilfreich, zumindest in vielen Fällen, ist, dass sich Screenshooter das letzte Verzeichnis merkt und das nächste mal automatisch öffnet.

LXQt Screengrab

Screenshooter der LXQt Umgebung

Bild: LXQt Screengrab About.
LXQt Screengrab: About.

Aufruf

$ screengrab

Screengrab wird im LXQt Projekt entwickelt und ist Standard bei der LXQt Schreibtischumgebung.

Vom Funktionsumfang ist das Programm vergleichbar mit dem Screenshooter von Xfce und liegt nach diesem Maßstab irgendwo in der Mitte zwischen dem GNOME Screenshot und dem KDE Spectacle.

Screengrab ist in den Fedora Repositories nicht vorhanden und unter openSUSE Leap 15.4 funktioniert das Ding nicht.

Screengrab startet immer mit einer Aufnahme, d.h. es gibt kein extra Fenster vor einer Aufnahme.

Terminal $ screengrab

Bild: LXQt Screengrab nach dem Start mit einer Aufnahme.
LXQt Screengrab: Gestartet.

Ein neue Aufnahme bekommt man durch Klick auf den Knopf oben links.

Nach dem Klick kann man die Aufnahme

Der Knopf öffnet eine Liste möglicher im System vorhandener Anwendungen

Screengrab

Bild: LXQt Screengrab mit aufgeklappter Programmliste für exportieren.
LXQt Screengrab: Weiterverarbeitungsmöglichkeiten.

Die Speichern Funktion verbirgt sich hinter dem Diskettensymbol in der Menüleiste und öffnet eine Instanz des Dateimanagers.

Screengrab

Bild: LXQt Screengrab Daetimanager zur Auswahl des Speicherortes.
LXQt Screengrab: Speichern.

Dateien lassen sich in dieser Version nur als PNG oder JPEG speichern. Der Dialog startet immer in einem bestimmten Verzeichnis, das in den Einstellungen festgelegt werden kann.