Bild: Kerberos fährt los.
Auf geht's.

Installationsmöglichkeiten

Es gibt 4 Methoden, an ein lauffähiges Linux System zu kommen:

  1. Linux auf einem eigenen Computer installieren.
    Diese Installation ist einfach, birgt kein Risiko und erfordert kein Nachdenken. Nur einen Rechner.
  2. Linux auf einem bestehenden Computer neben Windows installieren.
    Das Stichwort ist: Dual Boot. Dieser Weg erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung und Nachdenken aber man hat hinterher einen Rechner der Beides kann: Windows und Linux.
  3. Linux in einer virtuellen Maschine installieren.
    Diese Installation ist einfach, birgt kein Risiko und erfordert kein Nachdenken. Nur die Existenz einer Virtualisierungssoftware.
  4. Einen Rechner mit vorinstalliertem GNU/Linux kaufen.
    Das ist die einfachste Methode. Aber teuer.

Methode 1. Linux auf separatem Rechner

In diesem Fall wird Unix als einziges System auf dem Computer installiert. Ist schon was drauf, wird es platt gemacht. Linux bekommt die gesamte Festplatte und man überlässt es dem neuen System, was es mit der Platte macht.

Hat man einen Rechner über, so kann man dort ein Linux System nach dieser Methode installieren.

Als Hardware kommt durchaus auch ein älterer oder langsamer PC in Frage. Linux ist im Vergleich mit Windows sparsam mit Ressourcen und läuft auch noch performant, wenn bei Apple oder Windows schon Rauch aus den Lüftungsschlitzen quillt.

Voraussetzungen:

  • Man hat ein boot-fähiges Medium - DVD oder USB-Stick. Bei den meisten Distributionen kann man so ein Medium kaufen. Man kann es aber auch selber erstellen.
  • Man hat dem Rechner beigebracht, von USB oder DVD zu booten.

Methode 2. Linux mit Windows auf einem Rechner

Bei dieser Installation wird ein existierender Rechner mit einem darauf existierenden Betriebssystem benutzt.
Der Rechner kann hinterher sowohl das alte, als auch das neue System starten.
Diese Installation ist zwar kein Hexenwerk, erfordert aber etwas Nachdenken und an einer Stelle kann man auch was falsch machen.

Der Englische Begriff Dual Boot beschreibt diese Situation: Ein Rechner mit zwei Betriebssystemen zum Booten.

Dual Boot ist für alle interessant, die sich ein wenig mit Computern auskennen, wissen, was ein BIOS ist und keine Angst davor haben, ihre Festplatte mit Partitionen zu versehen.

Auch hier gelten die bei Methode 1 genannten Voraussetzungen für das Boot Medium.

Linux nachträglich auf einem Rechner neben Windows zu installieren, ist einfach. Der umgekehrte Weg ist es nicht. Also: Erst Windows, dann Linux.

Methode 3. Linux in einer Virtuellen Maschine

Eine ganz andere Möglichkeit besteht in der Benutzung einer Virtualisierungssoftware, die einen virtuellen Computer bereitstellt, auf dem man ein Linux System installiert.

Hat man die Virtualisierungssoftware einmal installiert, kann man eine beliebige Menge Installationen nach der Methode 1 durchführen.

Diese Methode hat wirklich eine Menge Vorteile.

  • Man kann beliebige Fehler machen, ohne sich gleich den Rechner zu zerschießen.
  • Man braucht kein separates Boot-Medium, sondern kann direkt die ISO Datei installieren.
  • Man braucht sich nicht mit BIOS, UEFI oder Partitionierung herumzuschlagen.
  • Man kann theoretisch beliebig viele Systeme installieren. Jedes ist einfach eine Datei auf dem Wirtsystem.
  • Man kann den Rechner mit dem gewohnten System benutzen und das Neue wie ein gewöhnliches Programm starten und ausprobieren.

Die Methode hat aber auch Nachteile.

  • Die Virtualisierungssoftware selber muss beschafft und installiert werden.
  • Man muss sich mit dem Konzept Virtualisierung - zumindest ansatzweise - auseinandersetzen.
  • Dem Rechner wird mehr abverlangt.

Kann man diese Nachteile in Kauf nehmen, ist Virtualisierung der Königsweg.

Es gibt diverse Produkte in diesem Bereich. Eines ist Oracle Virtual Box. Die VBox funktioniert unter Windows, Linux und Mac. Sie ist Open Source und kostet nichts.

Zur Installation in einer virtuellen Maschine gibt es den Artikel VirtualBox, der schlauer machen soll und Hinweise zur Installation der Software liefert.

Methode 4. Einen Rechner mit vorinstalliertem Betriebssystem kaufen

Das ist die einfachste, aber auch die teuerste Methode. Zum Ausprobieren sicher nicht geeignet.

Da diese Art der Installation keine technischen Anforderungen stellt, wird sie hier auch nicht weiter besprochen.

Anlaufstellen für Hardware mit Linux vorinstalliert findet man im Netz.

Installation vorbereiten

Installationsmedium

Download

Das Gnu/Linux Betriebssystem lädt man sich von einem Distributor herunter. Dort werden sog. ISO Images angeboten. Das sind Dateien, die dem Format einer DVD entsprechen und die gesamte Software enthalten. Sie sind von Hause aus bootfähig, müssen aber für die Installation auf einem physischen Rechner auf ein entsprechendes Medium (USB-Stick oder DVD) gebracht werden.

Der genaue Ort, von dem man sich die ISO Datei herunterladen kann, ist in der jeweiligen Anleitung im Kapitel Installationsanweisungen angegeben.

Manche Distributoren bieten neben den vollständigen ISO Images, die das gesamte Betriebssystem enthalten, auch sog. "OnLine Installer" oder "Net Installer" an. Diese sind verhältnismäßig klein und schnell heruntergeladen. Sie bieten oft mehr Möglichkeiten, die Installation zu beeinflussen, setzen allerdings bei der eigentlichen Installation eine existierende, stabile Internetverbindung voraus.

Zumindest am Anfang würde ich komplette ISO Images verwenden.

DVD oder USB-Stick erstellen

Außer bei der Installation unter der VBox braucht man einen bootfähigen USB-Stick oder eine bootfähige DVD.

Unter Windows gibt es das Programm Rufus, das man verwenden kann, um ein Installationsmedium zu erzeugen. Hier ist der Link zum Original: Rufus Download

UEFI / BIOS

Rechner mit haben eine Boot Sequenz. Die Boot Sequenz bestimmt, in welcher Reihenfolge die vorhanden Massenmedien nach dem Einschalten nach einem bootfähigen Betriebssystem abgesucht werden.

Es ist für die Installation wichtig, dass
a) von USB oder DVD überhaupt gebootet werden kann und
b) im BIOS/UEFI eingestellt ist, dass USB/DVD in der Boot Sequenz vor der Festplatte kommen.

Ist das nicht der Fall, bootet der Rechner eisern das vorhandene Betriebssystem von der Festplatte und erkennt das Installationsmedium nicht.

In diesem Fall muss man in den sauren Apfel beißen, in das UEFI/BIOS gehen und dort die entsprechenden Einstellungen vornehmen.

Dual Boot Besonderheiten

Wer ein Linux neben ein bestehendes Windows System installieren will, muss den Platz dafür bereitstellen. Ein gut ausgestattetes Standard-Linux braucht 12-20 GB. Im Betrieb kommt der Speicher für Dokumente, Musik, Videos, Downloads oder dicke Softwarepakete oben drauf.

Wenn man zum Ausprobieren 25 GB vorsieht, ist man für das Erste auf der sicheren Seite. Wer ein produktives System installiert, muss rechnen (oder schätzen) und entsprechend mehr vorsehen.

Die Installationsroutinen aller Linux Distributionen sind darauf vorbereitet, einen Rechner mit einem anderen Betriebssystem vorzufinden und bieten bei der Installation die Möglichkeit, die Festplatte für 2 Betriebssysteme zu partitionieren.

Grundsätzlich sollte man sich überlegen, schon im alten System eine Partitionierung vorzunehmen, die Platz für das neue System vorhält.

Wenn auf dem Rechner ein Windows drauf ist, gibt es dazu die Anleitung Windows Festplatte partitionieren.

Wenn schon ein anderes Linux installiert ist, kann man für die Partitionierung gparted verwenden.

Installationsanweisungen

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind, kann man dabei gehen und die eigentliche Installation vornehmen.

Der Installationsvorgang ist von Distribution zu Distribution unterschiedlich. Für einige Distributionen gibt es exemplarische Installationsanweisungen.

Die Installationsroutinen einer Distribution ändern sich zwar von Version zu Version nur selten, trotzdem kommt es vor. Bitte also unbedingt auf Abweichungen vorbereitet sein.!

Diese Artikel sind jeweils mit vielen Bildern versehen und führen mit Kommentaren durch jeden Schritt der Installation.

Die Bildschirmfotos sind bei Installationen unter der Virtual Box entstanden, gelten aber 1:1 auch für die Installation auf einem physischen Rechner.